Ich war Brandfuchs

1. Ich war Brandfuchs noch an Jahren, zwei Semester zählt‘ ich nur,
und ich dachte nicht ans Sparen, folgte meiner Burschen Spur.
Wengia gab uns fette Weide und bediente unsern Bund,
alles nahm ich auf die Kreide : und war immer auf dem Hund. :

2. Wo drei Tische einsam stehen, soff ich manchen Rausch mir an,
heimwärts konnt‘ ich kaum mehr gehen, taumelnd schritt ich meine Bahn.
Beim Kommers ertönten Lieder aus des Branders voller Brust,
dann erst soft ich alles nieder : in bacchantisch wilder Lust. :

3. Auf den weinumlaubten Höhen hab‘ ich manchmal auch gehockt.
Manches Ass musst‘ mir entgehen, mancher Zehner ward entlockt.
Zwar die Mädchen sind mir lieber, doch ich scheute die Gefahr,
denn schon mancher klagte drüber, : dass er allzu glücklich war. :

4. Ob ich auch Collegia schwänzte, im Kommershaus fehlt‘ ich nie,
wo ich manches Glas kredenzte, manchen Schuppen wiederspie.
Brüder, ehrt das Burschenleben, Brüder, ’s ist so eng begrenzt,
darum lasst die Lehr‘ euch geben: : Pauket Wacker, sauft und schwänzt! :

 

Die 4. Strophe im Solothurner Kantenprügel wird von der Wengia nicht gesungen.

(Melodie; Etienne Méhul, 1807; Text: Carl von Graf, 1820)

 

Zurück zur Kanten-Übersicht.

Hinweis zu Cookies

Unsere Webseite verwendett Cookies, um Ihr Online-Erlebnis zu verbessern. Mit der weiteren Nutzung der Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.