Landesvater (Schweizer Version)

Melodie der Strophen 1-7

 

1. Alles schweige! Jeder neige ernsten Tönen nun sein Ohr!
:  Hört, ich sing´ das Lied der Lieder, hört es meine Schweizerbrüder!
Hall es, hall es wider, froher Chor! :

2. Schweizersöhne, laut ertöne euer Vaterlandsgesang! - 
:  Vaterland, Du Land des Ruhmes, weih‘ zu deines Heiligtumes
Hütern, Hütern uns und unser Schwert. :

3. Hab und Leben dir zu geben, sind wir allesamt bereit,
: sterben gern zu jeder Stunde achten nicht die Todeswunde,
wenn's das, wen's das Vaterland gebeut. :

4. Wer’s nicht fühlet, selbst nicht zielet stets nach freier Männer Wert,
:  soll nicht unsern Bund entehren, nicht bei diesem Schläger schwören,
nicht entweihn das tapfre, tapfre Schwert. :

5. Lied der Lieder, hall' es wider: gross und kühn sei unser Mut,
:  seht hier den geweihten Degen, tut, wie brave Burschen pflegen,
und durchbohrt, durchbohrt den freien Hut! :

6a. Seht ihn blinken in der Linken, diesen Schläger, nie entweiht!
: Ich durchbohr‘ den Hut und schwöre: halten will ich stets auf Ehre,
stets, ja stehs ein braver, braver Bursche sein!

Alle: Seht ihn blinken ... / Du durchbohrst den Hut und schwörest ...

Der Präses zum Nachbar, ihm den Becher reichend:

7a. Nimm den Becher, wack´rer Zecher, vaterländ´schen Trankes voll!
(Die Präsides überreichen den Nachbarn die Schläger)
:  Nimm den Schläger in die Linke, bohr‘ ihn durch den Hut und trinke,
(den Becher leerend)
trinke auf des Vaterlandes Wohl! :

6b. Seht ihn blinken in der Linken, diesen Schläger, nie entweiht!
: Ich durchbohr‘ den Hut und schwöre: halten will ich stets auf Ehre,
stets, ja stehs ein braver, braver Bursche sein!

Alle: Seht ihn blinken ... / Du durchbohrst den Hut und schwörest ...

Der Präses zum Nachbar, ihm den Becher reichend:

7b. Nimm den Becher, wack´rer Zecher, vaterländ´schen Trankes voll!
(Die Präsides überreichen den Nachbarn die Schläger)
:  Nimm den Schläger in die Linke, bohr‘ ihn durch den Hut und trinke,
(den Becher leerend)
trinke auf des Vaterlandes Wohl! :

Diese beiden vorhergehenden Strophen werden bis zu beendetem Umgange der Schläger gesungen – danach:

Melodie der Strophen 8, 9 und 11

 

Die Präsides:
8. Komm, du blanker Weihedegen, freier Männer freie Wehr!
Bringt ihn festlich mir entgegen, von durchbohrten Hüten schwer!
Lasst uns festlich ihn entlasten, jeder Scheitel sei bedeckt;
und dann lasst ihn unbefleckt bis zur nächsten Feier rasten!

9.  Auf, ihr Festgenossen, achtet unsre Sitte, heilig, schön!
Ganz mit Herz und Seele trachtet, stets als Männer zu bestehn.
Froh zum Fest, ihr trauten Brüder, jeder sei der Väter wert:
Keiner taste je ans Schwert, der nicht edel ist und bieder!

Melodie der Strophe 10

 

10. So nimm ihn hin, dein Haupt will ich bedecken
und drauf den Schläger strecken,
es leb auch dieser Bruder hoch!
Ein Hundsfott, wer ihn schimpfen sollt!
So lange wir ihn kennen, woll’n wir ihn Bruder nennen,
es leb auch dieser Bruder hoch!

 

(auf die 2. Melodie „Komm du blanker Weihedegen)

11. Ruhe von der Burschenfeier, blanker Weihedegen, nun!
Jeder trachte, wackrer Freier um das Vaterland zu sein!
Jedem Heil, der sich bemühte, ganz zu sein der Väter wert!
Keiner taste je ans Schwert, der nicht edel ist und bieder! 

 

(Text: teilweise August Christian Heinrich Niemann 1781 (1761-1832); Melodie: aufgeschrieben von Friedrich Silcher um 1823)

Ein Beitrag von Jürg A. Bossardt H! in Studentica Helvetica Nr. 71 vom Mai 2020 beschreibt Ursprünge, Schweizer Adaption und Durchführung des Zeremoniells.

 

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